Wir beginnen unsere Reihe mit Kurzgeschichten der Liegenschaften des Landessportbunds Berlin. Zunächst konzentrieren wir uns auf die Bismarckallee und den Jugendferienpark Ahlbeck.

Von 1953 bis 1986 befand sich dieses einzigartige Haus in Berlin-Grunewald, genau in der Bismarckallee 2, direkt an der Hubertusallee. Die Gründerzeitvilla wurde 1952 vom Sportverband Berlin erworben, trotz anfänglicher Bedenken einiger Fachverbände, ob ein Dachverband überhaupt ein eigenes Haus haben sollte. Über drei Jahrzehnte war dieses Gebäude am Bismarckplatz die Heimat des Landessportbunds und der Sportjugend.
Dort arbeiteten knapp 10 hauptamtliche Mitarbeiter und zahlreiche Geschäftsstellen für verschiedene Verbände. Die Räume dienten als Treffpunkt für Ideen und Diskussionen des Präsidiums, der Gremien und auch für Sitzungen von Landes- und Bundesorganisationen. Sogar das Präsidium des DSB und das NOK mit Willi Daume waren zu Gast in diesem neuen Haus. Im gut besuchten Kasino trafen sich Ehrenamtliche und Gäste aus der ganzen Welt.
Im Jahr 1977 zog die Sportjugend in ihr neues Bildungs- und Verwaltungszentrum auf der Spandauer Zitadelle um, ohne zu ahnen, dass ihre gerade eingeweihten Räume auf der Bastion Brandenburg neuen Senatsplänen – einem europäischen Denkmalprojekt – im Wege standen und bald geräumt werden mussten. Eine "Odyssee" der Sportjugend begann, die erst durch eine senatsübergreifende Kommission gelöst wurde. Diese fand schließlich den neuen Standort in den leerstehenden, teilweise ausgebrannten "Stadion-Terrassen" am Coubertinplatz. Dieser Ort schien sich ideal für das von LSB parallel geplante größere "Haus des Sports" zu eignen, und so wurden Erwachsenen- und Jugendverband unter einem Dach vereint. Dies geschah am 20. Juni 1986 unter den Klängen des Militärorchesters der Britischen Schutzmacht, nach acht Jahren Planung und Diskussionen über Finanzierung und Denkmalschutz.
Im Jahr 2002 gelang es, die gesamten Stadion-Terrassen zu erwerben, was jährliche Pachtverträge und Investitionshindernisse vermied. Dies war ein Meilenstein für das heutige "Manfred-von-Richthofen Haus" an der Jesse-Owens-Allee. Der Kauf dieses attraktiven Standorts – Stichwort Herthastadion - wäre wohl heute nicht mehr möglich. 2004 verabschiedete sich der LSB nach 52 Jahren von der Bismarckallee, einige dort ansässige Verbände zogen mit an die Jesse-Owens-Allee, wo nach dem Umzug der Jugendbildungsstätte im Jahr 2000 freie Räume zur Verfügung standen.
So wurde das ehemalige Hauptrestaurant der Olympischen Spiele von 1936 zum heutigen "Manfred-von-Richthofen Haus" - dem Verwaltungszentrum des Berliner Sports.

Kinder und Jugendliche unvergessliche Urlaubstage. Der Jugendferienpark und die Europäische Bildungsstätte der Sportjugend sind weltweit bekannt, nicht nur für ihre Ferienangebote, sondern auch als inspirierende Schauplätze internationaler Workshops, Jugendwochen, Trainingscamps und Familienbildungsangebote.
Das denkmalgeschützte Holzbauensemble des "Kaiser-Wilhelm-Kinderheims", das seit 1913 besteht und nach 1945 vom FDJ als "Zentrales Pionierlager" genutzt wurde, bildet eine beeindruckende Kulisse für unsere Aktivitäten. Im Jahr 1992 erwarb der Landessportbund gemeinsam mit seiner Jugendorganisation dieses Objekt von der Treuhand und verwandelte es in den "schönsten Jugendferienpark Deutschlands".
Um dieses ehrgeizige Projekt zu finanzieren, wurden frühere Ferienlager in Heiligenhafen/Ostsee, Mardorf/Steinhuder Meer, und Dünsche/Lüchow-Dannenberg, sowie das Gustav-Schulze-Heim in Oberwarmensteinach/Fichtelgebirge und das Gästehaus der Sportjugend in der Kurfürstenstraße aufgegeben. Ahlbeck ist seitdem das stolze Flaggschiff der Sportjugend und zweifellos eine Reise wert. Hier treffen Sport und Erholung auf perfekte Weise zusammen.

Am 30. November 1990 wurde als erstes Projekt einer kommenden Olympiabewerbung an der Glockenturmstraße das Horst-Korber Sportzentrum eingeweiht. Das in vierjähriger Bauzeit vom Architekten Cristoph Langhoff geplante Landesleistungszentrum erhielt den ersten Berliner Architekturpreis. Kaum jemand vermutet neben der Rudolf-Harbig-Halle eine 88 Meter lange im Boden versteckte und dreifach teilbare Großsporthalle für Spitzensport und Veranstaltungen mit bis zu 3.500 Zuschauern. Es ist heute LLZ der Sportarten Handball, Leichtathletik und Hockey sowie Spielstätte der BR Volleys. Zum Komplex gehören Verwaltungs- und Sitzungsräume, Freianlagen sowie ein 35-Betten Sporthotel. Die Botschaft von Südkorea hat dort eine Bronzeskulptur des Marathonsiegers Sohn Kee Chung aufgestellt, der 1936 unter dem Namen Kitei Son für Japan antreten musste. Das HKS ist krönender Abschluss von 26 Landesleistungszentren, die seit 1972 im alten West-Berlin für den Spitzensport errichtet wurden. Nach der friedlichen Revolution sind weitere Trainingszentren sowie 15 Bundesstützpunkte im Sportforum Hohenschönhausen, an der Paul-Heyse-Straße und in Grünau hinzugekommen. Mit der Max-Schmeling Sporthalle und der Schwimmhalle im Europasportpark ist Berlin olympiafähig geworden. Der 1987 gegründete Olympiastützpunkt Berlin hatte zuerst seinen Sitz in den Stadion-Terrassen und ist 1992 in die Fritz-Lesch-Straße in Hohenschönhausen umgezogen. Eine bereits geplante Aufstockung des „Haus des Sports“ am Olympiastadion wurde dadurch zurückgestellt.