Ein Verein für die ganze Familie

Beim Tauchclub fez wird viel Wert auf die Mitarbeit der Eltern gelegt

Elegant, kraftvoll und mit sagenhafter Geschwindigkeit pflügen sie, einem Delphin gleich, mit ihrer Monoflosse durch das Wasser des Beckens an der Fritz-Lesch-Straße, die Mädchen und Jungen vom Tauchclub fez. Diese Art des Schwimmens, wobei der Kopf teilweise unter Wasser bleibt und die Atmung durch einen Schnorchel erfolgt, bedeutet die schnellste Art der Fortbewegung durch Muskelkraft im nassen Element.

Mit sichtlicher Genugtuung verfolgte Alice Wittmann, die Trainerin und zugleich 1. Vorsitzende, das Geschehen. Mit Genugtuung schon allein deshalb, weil ihr Verein in jüngster Zeit äußert erfolgreich war und bei den letzten Berliner Meisterschaften Mitte Januar insgesamt 51 Titel bei den Jugendlichen und Erwachsenen errang. "Der Leistungssport, wobei wir neben dem Flossenschwimmen großen Wert auf Orientierungstauchen legen, ist die eine, die wichtigste Seite der Medaille, doch wir verschließen uns auch nicht dem Freizeitbereich, der viele Facetten und Möglichkeiten beinhaltet."

Um auf diesem Gebiet verstärkt Akzente zu setzten, hat sich der TC fez entschlossen, ein besonderes Projekt zu initiieren, das unter dem Begriff "Verein für die ganze Familie" firmiert. Alice Wittmann, die in einem großen Sozialunternehmen tätig ist, erklärt dazu: "Bisher waren meist Kinder und Jugendliche zu uns gekommen, die entweder im Internet auf uns aufmerksam wurden oder von Freunden hörten, wie interessant es bei uns sei. Doch nun stellte sich die Frage, wie wir auch an die Eltern herankommen und sie motivieren konnten, nicht nur von unseren Angeboten zu profitieren, sondern sich auch für bestimmte Aufgaben zur Verfügung zu stellten, um so das Vereinsleben positiv zu beeinflussen."

Ehrenamtliche Arbeit gibt es schließlich genug, egal ob es sich bei der Betreuung von Wettkämpfen, den Transport zu einer Veranstaltung oder organisatorische Angelegenheiten handelt. Schließlich wurde auch angeregt, dem Nachwuchs mehr Kompetenz und Mitgestaltungsmöglichkeiten zu übertragen. Was auch inzwischen schon geschehen ist.

Um das Training aller Sportler abzusichern, beteiligen sich seit einigen Jahren ehemalige Aktive, die regelmäßig am Beckenrand stehen und nach Vorgaben des Trainers die Übungseinheiten leiten. In der Saison 2011/12, so ist auf der Webseite nachzulesen, wurde das Projekt "Juniors for Juniors" gestartet, um auch aus dem Jugendbereich engagierte Hilfskräfte zu gewinnen, die bereit sind, Zeit und Kraft ehrenamtlich für eine gute Sache zu investieren, die gemachten Erfahrungen und ihr erworbenes Können an Anfänger weiter zu geben.

Kino- und Museumsbesuche vorzubereiten, Kletterpartien und Ferienaufenthalte zu organisieren, auch Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, das alles fällt ebenfalls in ihr Aufgabengebiet. Und der eine oder andere hat sich sogar bereit erklärt, im erweiterten Vorstand mitzuwirken.

"Wir sind nur ein kleiner Verein mit derzeit 91 Mitgliedern, aber wir haben uns in den letzten Jahren stetig gesteigert, weil wir mit unseren ergriffenen Maßnahmen auf einem guten Weg sind", meinte Alice Wittmann und stieß auf vollste Zustimmung bei Volko Kucher, dem 2. Vorsitzenden und Geschäftsführer, der im April 1990 zu den Mitbegründern des TC fez gehörte und sich heute als Trainer einbringt, obwohl er beruflich stark eingespannt ist. Der 44-Jährige betreibt nämlich eine Sportartikel-Firma und einen Kurierdienst. "Wichtig sind viel Herzblut und eine gute Terminplanung.", so seine Aussage.

Auf die Frage, wie der Verein denn zu dem doch recht ungewöhnlichen Namen gekommen ist, verweist er auf den Ursprungsort, wo einst die Gründungsversammlung stattfand, nämlich im Freizeit- und Erholungszentrum, kurz FEZ genannt, in der Wuhlheide. Und zwar in der Schwimmhalle des ehemaligen Pionierpalastes in Köpenick. Dem Bezirk sind die "Fezer" treu geblieben und die meisten Mitglieder kommen aus dieser Gegend, allerdings auch aus Lichtenberg, Marzahn und Treptow.

Schon mehrfach trat der Verein als Ausrichter von Meisterschaften und anderen Wettkämpfen im Flossenschwimmen auf, aber auch im Orientierungstauchen, so zuletzt im vergangenen Jahr, wo im Störitzsee östlich von Berlin die Langstrecken-Wettbewerbe stattfanden..