Aktuelles und Informationen

Auf der Seite Aktuelles gibt es Hinweise zu aktuellen Projekten und Veranstaltungen sowie Berichte und Material zu vergangen Projekten und Veranstaltungen.

Verfolgt nach § 175? So beantragen Sie eine Entschädigung!

Queere Menschen – auch aus dem organisierten Sport – wurden bis 1994 nach Gesetz für einvernehmliche homosexuelle Handlungen bestraft (nach den Paragrafen 175, 175a StGB bzw. 151 StGB-DDR). Diese Verfolgung (strafrechtlich wie auch gesellschaftlich) war und ist in besonderem Maße grundrechts- und menschenrechtswidrig.

Die verfolgten Menschen leiden bis heute noch häufig unter den Folgen – sei es aufgrund einer Verurteilung (mit Inhaftierung), beruflicher oder gesundheitlicher Benachteiligung. Wir raten allen betroffenen Sportler*innen, sich an das Bundesministerium für Justiz zu wenden und einen Entschädigungsanspruch geltend zu machen.

Alle Informationen des Bundesministeriums für Justiz gibt HIER als Download

Internationaler Frauentag 2023

Am 8. März war wieder Internationaler Frauentag. Besonders an diesem Tag muss wieder deutlich gemacht werden, dass die Sportwelt an gesellschaftlichen Veränderungen nicht vorbeikommt – Vielfalt und Gleichstellung sind unverzichtbar, wenn wir die Teilhabe aller Menschen am Sport gewährleisten wollen. Das gilt auch für den Landessportbund Berlin, der sich in Leitbild und Satzung eindeutig positioniert.

Frauen werden im Sport weiterhin benachteiligt, ausgegrenzt oder zu wenig eingebunden. Es geht dabei um eine sehr vielfältige Gruppe von Frauen, die uns oftmals nicht bewusst ist. „Frausein“ hat so viele Facetten! Wir sprechen von:

- Frauen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte

- ältere Frauen

- jüngere Frauen

- allein erziehende Frauen

- berufstätige Frauen

- lesbische Frauen

- trans* Frauen

- sozial benachteiligte Frauen

- Frauen mit Behinderungen oder Beeinträchtigung

Für den Landessportbund Berlin bedeutet Frauenförderung im Sport besonders auch der Abbau bestehender Klischees, festgefahrene Rollenbilder, zugeschriebener Geschlechterrollen und sexistischer Behandlung. Dies ist so lange notwendig, bis wir nicht mehr darüber nachdenken müssen und alle Frauen die Möglichkeit der gleichberechtigten Teilhabe am Sport haben.

In unserer Arbeit identifizieren wir immer deutlicher, dass die Diskriminierung unterschiedlicher Gruppen ähnliche Ursachen hat. Zukünftig gilt es daher, Vielfalt und Gleichstellung für alle Menschen konzeptionell und strategisch gemeinsam zu denken. Nur so können wir langfristig mehr Sichtbarkeit und Sensibilität erreichen und dadurch auch die Förderung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit besser voranbringen. Intersektionalität/Mehrdimensionalität ist das Stichwort, wenn wir bei der Förderung und Stärkung der Vielfalt von Frauen gerecht werden wollen. Für Frauen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung gibt es im organisierten Sport beispielsweise nämlich noch zusätzliche Barrieren, die eine gleichberechtigte Teilhabe erschweren. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie die diesjährigen Special Olympics World Games vom 7.-25. Juni in Berlin, um allen Menschen in Berlin deutlich zu zeigen, dass Frauen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung ein wichtiger Teil unserer Sportlandschaft sind! Und wir noch viel Arbeit vor uns haben, unserem Anspruch „Sport für alle“ gerecht zu werden. 

Landessportbund Berlin erhält DOSB-Ethikpreis

Der Landessportbund Berlin (LSB) erhält als eine von sechs Organisationen für die jahrelange Unterstützung der BundesNetzwerkTagung des queeren Sports (BuNT) stellvertretend den Ethikpreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

LSB-Präsident Thomas Härtel sagt: „Die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Sport ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir freuen uns sehr über die diesjährige Auszeichnung einer Gruppe, die sich in ihrer Arbeit der Förderung von Vielfalt und Antidiskriminierungsarbeit verschrieben hat und sind froh, dass wir als LSB Berlin diese wichtigen Anliegen seit Jahren unterstützen können. Wir kommen dadurch unserer Verantwortung nach, die wir auch in unserem Leitbild kommunizieren: Sport ist eine Einladung an alle!“

Die BuNT ist ein gleichberechtigter Zusammenschluss von Sportverbänden, queeren Sportvereinen und Interessenvertretungen mit dem gemeinsamen Ziel, Sorge für mehr Chancengleichheit und -gerechtigkeit im organisierten Sport zu tragen. Die BuNT fördert die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport und unterstützt den Abbau von Diskriminierungen aufgrund der sexuellen und / oder geschlechtlichen Identität. Die Veranstaltung wurde von queeren Sportvereinen initiiert und hat mittlerweile einen festen Termin im Veranstaltungskalender des organisierten Sports.

Der LSB Berlin unterstützt die BuNT von Anfang an – 2018 hat die erste Veranstaltung in den Räumen am Berliner Olympiastadion stattgefunden und der Dachverband des Berliner Sports agierte seitdem als wichtiger Kooperationspartner. Als Teil des Organisationsteams hat der Landessportbund Berlin auch an Planung, inhaltlicher Ausrichtung und Durchführung der Veranstaltung mitgearbeitet.

Am 2. Dezember wurde der Preis im Rahmen des Abendempfangs der DOSB-Mitgliederversammlung 2022 offiziell übergeben. Neben dem Landessportbund Berlin werden auch der Landessportbund Nordrhein-Westfalen, der Landessportbund Sachsen-Anhalt, der Stadtsportbund Düsseldorf sowie die beiden Berliner Vereine Seitenwechsel-Sportverein für FrauenLesbenTrans*Inter*und Mädchen und Vorspiel Sportverein für Schwule und Lesben Berlin stellvertretend für alle Organisationen und Institutionen ausgezeichnet, die die BuNT bislang unterstützt haben.

Mit dem DOSB-Ethikpreis zeichnet der DOSB seit 2010 alle zwei Jahre eine Persönlichkeit oder eine Gruppe aus, die sich in besonderer Weise um die Förderung der ethischen Werte im Sport verdient gemacht hat – besonders im Bereich der Werteerziehung, des sozialen und ökologischen Engagements oder im Sinne von Fairness und moralischer Integrität.

 

 

Verleihung DOSB-Ethikpreis
©picture alliance/DOSB
Teamfoto Preisträger*innen
©picture alliance/DOSB

Dokumentation der BundesNetzwerkTagung des queeren Sports 2022

Unter dem Motto „Wir sind da!“: Für erhöhte Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Sport fand in diesem Jahr die 5. BundesNetzwerkTagung des queeren Sports (BuNT) statt.

Für den organisierten Sport ist es - trotz gestiegener Wahrnehmung für das Thema in (Sport-)Medien und Politik - noch ein weiter Weg, um gerechte Teilhabe aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten sowie den Abbau homofeindlicher und sexistischer Diskriminierung im Sport zu gewährleisten. Es geht vor allem um Strukturen, Regularien und Werte, die den Breiten- und Leistungssport inklusiver machen sollen. Die 5. BundesNetzwerkTagung des queeren Sports (BuNT) war wieder eine wichtige Plattform, um sich mit queeren Belangen, Teilhabe und Chancengleichheit im Sport auseinanderzusetzen.

Hier geht es zur Dokumentation der BuNT 2022!

In der Dokumentation werden die spannenden Ergebnisse der Workshops, Austauschrunden und Podiumsdiskussionen prägnant zusammengefasst. Sie lässt sich auch diesmal wieder als Nachschlagewerk für das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport nutzen. Sie sind eingeladen, sich einzulesen, zu vertiefen oder auch hilfreiche Tipps für die Praxis herauszuarbeiten. Natürlich können Sie die Dokumentation auch an Ihre Verteilerkreise und andere Interessierte weiterleiten.

Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Sport dürfen kein Randthema sein!

Die vierte BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine (BuNT) bot vom 13.-19. November 2021 wieder viel Raum für Austausch und Vernetzung mit mehr als 150 Teilnehmenden aus organisiertem Sport, Wissenschaft, Medien, Politik, Verwaltung und Gesellschaft.

Der LSB Berlin hat die Veranstaltung inhaltlich und organisatorisch unterstützt, weswegen wir uns umso mehr über die Veröffentlichung der Dokumentation der letztjährigen BuNT freuen!

Wir empfehlen Euch und Ihnen daher einen Blick in die Dokumentation. Sie bietet nicht nur Informationen über die Veranstaltung selbst, der Mehrwert der BuNT-Dokumentationen als eine Art Nachschlagewerk für queere Belange im Sport ist besonders hervorzuheben!

Hier geht es zur Dokumentation der BuNT 2021! 

Internationaler Frauentag 2022

Am 8. März war wieder Internationaler Frauentag. Immer ein guter Zeitpunkt, um das eigene Handeln mit Blick auf Sexismus und Benachteiligung zu hinterfragen und über Gleichberechtigung von Frauen im Sport zu reflektieren.

In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich die Gesellschaft und der Sport zwar deutlich weiterentwickelt, wenn wir von Gleichstellung und Gleichberechtigung von Frauen sprechen. Doch bei näherem Hinsehen und Nachfragen wird deutlich: Es ist noch ein langer Weg. Dies haben auch die Gäst*innen unseres Podiumstalks im November 2021 herausgestellt: Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen, Petra Tzschoppe (ehemalige Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung des Deutschen Olympischen Sportbunds, DOSB), LSB-Direktor Friedhard Teuffel und Doha Beydoun, Trainerin beim Verein Boxgirls Berlin e. V. Sie haben über eigene Erfahrungen gesprochen, bestehende Missstände offengelegt und die Rolle von Sportverbänden oder medialer Berichterstattung hinterfragt.

Die gesamte Veranstaltungen kann hier noch einmal angeschaut werden.

Es gibt oftmals eine unterschiedliche Wahrnehmung, wenn von Benachteiligung oder Sexismus gesprochen wird. Der Blick auf das Thema ist häufig von der eigenen Persönlichkeit geprägt, weshalb es auch darum geht, den Aussagen von Frauen mehr Gehör zu schenken, unterschiedliche Erfahrungen anzuerkennen und den Blick von außen zu schärfen. Bis heute ist das Sportsystem sehr männlich geprägt und von Rollenbildern sowie Klischees beeinflusst. Diskriminierung und Sexismus finden tagtäglich statt, werden geduldet oder oftmals auch nicht als solches wahrgenommen. Es kann der Spruch vom Seitenrand sein, klischeehafte Berichterstattung, die Erwartung an stereotypisierte „Weiblichkeit“, ungleiche Bezahlung oder gar sexualisierte Gewalt.

Frauen sind bis heute außerdem auf Entscheidungsebenen von Sportvereinen und -verbänden, in Trainer*innen-Teams oder bei den Sportmedien unterrepräsentiert. Unser Ziel muss es sein, gemeinsam jeglicher Ungleichbehandlung oder Diskriminierung entgegenzuwirken und viele Menschen als Unterstützer*innen für Vielfalt und Gleichstellung zu gewinnen. Wir möchten den Internationalen Frauentag 2022 abschließend dazu nutzen, um alle engagierten Frauen in den Berliner Sportvereinen und -verbänden DANKE zu sagen: Für Eure Arbeit, Euer Engagement und Euren täglichen Kampf gegen Vorurteile.

Die nächste Ausgabe unserer Verbandszeitschrift Sport in Berlin widmen wir Euch: Auf mehr als 10 Seiten können die Leser*innen vielfältige Frauen aus dem Berliner Sport kennen lernen und einen wissenschaftlich fundierten Einblick ins Thema erhalten. Hier geht es zur Ausgabe.