Informationen für Vereine und Verbände

Juristische „dos and dont‘s“ bei Kooperationsverträgen

Das Wichtigste „DO“ als erstes: Lassen Sie sich juristisch beraten, wenn Sie eine Kooperationsvereinbarung abschließen möchten!

„dos“:

• Zuerst sollte geklärt werden, wer mit wem kooperiert und wer die Verantwortung für das Gelingen des gemeinsamen Ziels trägt, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.

• Wenn ein Sportangebot in den Räumlichkeiten und mit Nichtmitgliedern des Vereins stattfinden soll, muss geprüft werden, wie die Versicherung der Sporttreibenden abgesichert ist. Im Zweifelsfall sollte eine Abstimmung über den LSB und dem Rahmenvertrag für die dem LSB Berlin angehörenden Sportvereine erfolgen. Ziel sollte hier dennoch immer sein – auch gerade zur juristischen Absicherung – die Nichtmitglieder zu Mitgliedern des Sportvereins zu machen.

• Geht es um Sportangebote, die mit einem kooperierenden Sportverein gemeinsam oder aber im Austausch geplant sind, ist zunächst von einer Abdeckung der Versicherung auszugehen. Es muss jedoch beachtet werden, wer die verantwortende Leitung der Angebote übernimmt (z.B. an wen gehen die Beitragszahlungen und/ oder handelt es sich um Kursangebote, die der Besteuerung unterliegen). • Kooperationsverträge zum Bau eigener Anlagen kommen eher selten vor. Aufgrund der veranschlagten Summen gilt hier noch mehr: Lassen Sie sich unbedingt juristisch beraten!

• Bei Kooperationen mit regionalen Firmen sollte wiederum der Sportverein die Hauptverantwortung übernehmen. In der Regel wird es sich hier um das Auslegen der Angebote des Sportvereins handeln, um Informationsveranstaltungen oder Mitgliedergewinnung. Der Inhalt liegt also beim Sportverein.

„dont‘s“:

• Bei potentiellen Arbeitnehmer*innenüberlassungen: Finger weg! Möchte ein*e Übungsleitende*r in einem anderen Verein tätig werden, sollte die Person nicht „entliehen“ werden, sondern selbstverantwortlich in dem anderen Sportverein tätig werden. Angebote in Familienzentren oder Kitas, Schulen etc. sollte immer unter der Regie des Sportvereins laufen.

Checkliste – Wie familienfreundlich ist mein Verein?

1. Sind Angebote für die Zielgruppe „Familie“ vorhanden? Ein familienfreundlicher Sportverein hat sportliche und gesellige Angebote für alle Mitglieder einer Familie, von der Großmutter bis zum Enkelkind. Dabei können diese gemeinsam oder zur gleichen Zeit, aber auch räumlich getrennt ihrem Sport nachgehen. Inklusive Angebote für Menschen mit Behinderungen sollten hier mitgedacht werden.

2. Gibt es Familienrabatte? Ein familienfreundlicher Verein ermöglicht Familien und deren Mitgliedern die Teilnahme an den einzelnen Angeboten des Vereins. Um finanziell schwächere oder kinderreiche Familien nicht zu benachteiligen, sind familienfreundliche Beitragsmodelle empfehlenswert.

3. Werden die (älteren) Familienmitglieder als ehrenamtliche Unterstützung aktiv im Verein mit eingebunden? Eltern verkaufen Kuchen, Onkel und Tanten bilden einen Fahrdienst, Großeltern backen, und alle trinken gerne einen Kaffee zusammen. Der Verein erhält Unterstützung bei Feiern und Fahrten. Die aktive Ansprache der Familienmitglieder mit der Bitte um Unterstützung schafft (noch mehr) Bindung an den Verein.

4. Wird das Familienangebot kommuniziert – nach innen und außen? Um die familienfreundliche Ausrichtung Ihres Vereins bekannt zu machen, sollten Sie diese auch nach innen und außen kommunizieren. Erst durch die Verbreitung in der Öffentlichkeit werden auch noch sportferne Familien auf Ihren Verein aufmerksam.

5. Sind Netzwerke zu Familieneinrichtungen vorhanden? Wo sind Familien im Stadtteil zu finden? Welche Institutionen, Initiativen und Verbände sprechen konkret Familien an? Wie kann man mit anderen Organisationen mehr Familienfreundlichkeit vor Ort schaffen? Netzwerke sind ein Weg, um viele Familien zu erreichen und passende Angebote zu schaffen.

6. Werden die Ideen von Familie aufgenommen? Ein familienfreundlicher Sportverein ist an den Wünschen oder auch Verbesserungsvorschlägen von Familien interessiert und fragt diese regelmäßig ab. Wenn ein Verein den Anregungen nachkommt und sie umsetzt, werden sich Familien im Verein wohlfühlen und der Verein entwickelt sich weiter.