LSB-Präsident Thomas Härtel bedankte sich bei den anwesenden Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung für die parteiübergreifende Unterstützung des Sports und hob insbesondere die Hilfe während der Pandemie hervor. "Wir haben nach der Corona-Krise einen deutlichen Aufschwung verzeichnen können und sind auf 729.622 Mitgliedschaften gewachsen – so viele wie nie zuvor. Mein Dank gilt Allen, die daran mitgewirkt haben." Die gestiegene Nachfrage hat in vielen Vereinen leider nun zu Wartelisten geführt. "Das ist ein großes Problem insbesondere für Kinder und Jugendliche, die in Vereinen Sport treiben wollen", so Härtel weiter. "Der Berliner Sport braucht dringend mehr Sportanlagen und deshalb begrüßen wir ausdrücklich die in der Koalitionsvereinbarung getroffene Absicht, die Sanierungsmittel für Sportanlagen zu erhöhen und einen Masterplan für neue Sportstätten aufzustellen.“ Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin, wies darauf hin, dass unter den 45.000 neuen Mitgliedern, knapp die Hälfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren seien. "Das ist ein Anstieg um zehn Prozent und für uns eine ganz tolle Zahl."
Krull berichtete von der kürzlich vom Landessportbund Berlin veranstalteten Fachtagung "Mit Bewegung aus der Krise, bei der es auch um die Frage ging, wie nicht vereinsgebundene Angebote ausgeweitet werden können. "Schule ist ein ganz wichtiger Ort, um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die bislang keinen Weg in die Sportvereine gefunden haben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es beim Thema Schulkooperation weite voran geht."
Dem stimmte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner zu: "Es ist wahnsinnig wichtig, dass wir die Zusammenarbeit von Kitas, Schulen und Sportvereinen noch stärker als bisher intensivieren. Denn gerade in diesem Bereich leistet der Sport eine wichtige präventive Arbeit. Hier lernen Kinder Respekt vor anderen, sich im Wettbewerb zu testen, Disziplin – all das leben sie dann auch im Alltag." Er wünscht sich eine noch engere Zusammenarbeit mit dem LSB und der Sportjugend Berlin. Auch im Bereich des Ehrenamts bot Wegner einen engeren Austausch an: "Ich höre häufig von Problemen bei der Nachwuchsgewinnung, dass viele Menschen ihr Ehrenamt nicht abgeben können, weil Nachwuchs fehlt. Uns muss es in den nächsten Jahren gelingen, dafür zu sorgen, dass das Ehrenamt im Sport wieder attraktiver wird." Der Berliner Senat wolle sich auch dafür einsetzen, dass es mehr Schwimmflächen in dieser Stadt gibt, damit alle Kinder mit Abschluss der Grundschule schwimmen können. "Es gibt Vereine und Ehrenamtliche, die Schwimmkurse anbieten würden, aber sie bekommen keine Hallenzeiten und hier müssen wir besser werden", so Wegner.
Fotos: Jürgen Engler